Ein Großteil der Wellenlötanlagen in Elektronikfertigungen wird mit einer oder zwei Lötdüsen betrieben, die einen turbulenten Wellenfluss erzeugen. Damit lassen sich viele unterschiedliche Produkte bearbeiten.
Allerdings stößt dieses Konzept aber an seine Grenzen, wenn beispielsweise Baugruppen in Lötmasken verarbeitet werden. Je nach Maskenstärke und Größe der Maskenausschnitte ist eine sichere und reproduzierbare Benetzung aller Lötstellen nicht immer gewährleistet. Zusätzlich können geringe Abstände zwischen den abgedeckten SMD-Bauelementen und den Pins der zu lötenden THT-Bauteile zur Herausforderung werden. Unvollständige Lötstellen, fehlende Durchstiege oder auch Lötbrücken sind klassische Fehler beim Löten von anspruchsvollen Baugruppen mit Lötmasken.
Wie also diese Lötfehler vermeiden und insgesamt die Produktivität in der Elektronikfertigung steigern? Eine innovative Lösung für anspruchsvolle Baugruppen- und Maskendesigns ist eine automatische Düsenhöhenverstellung, die die Taktzeit der Wellenlötanlage nicht beeinflusst. Die Lötdüsen sind – einzeln programmiert – über eine Distanz von 20 mm in der Höhe verstellbar, um produktabhängig den optimalen Abstand zwischen Leiterplatte und Lötdüse einzustellen. Die automatische Düsenhöhenverstellung sorgt dadurch für zusätzliche Prozesssicherheit und eine Verbesserung der Produktqualität, da alle Lötstellen sicher benetzt werden, ein zuverlässiger Durchstieg erreicht wird, und ein definierter Lotabriss möglich ist.
Das System ist an die Funktion des Sektorlötens gekoppelt. Bei dieser Funktion können über die Software die Parameter Pumpendrehzahl bzw. Wellenhöhe und Transportgeschwindigkeit für bis zu 16 Bereiche innerhalb einer Leiterplatte unterschiedlich programmiert werden.
Mit der zusätzlichen Ergänzung der individuellen Düsenhöhe, d.h. der Einstellmöglichkeit des Abstands von Leiterplatte zu Düsenoberkante, an bis zu 16 unterschiedlichen Leiterplattensektoren, gewährleistet dieses System ein großes Prozessfenster und maximale Flexibilität. Gleichzeitig sichert es die Zukunftsfähigkeit der Wellenlötanlage mit Blick auf neue Applikationen.
